Warum hat mein Kind ständig Schmerzen?

a)… die Suche nach einer Diagnose

Wenn Ärzte einer Erkrankung keinen Namen geben können, ist die damit verbundene Unsicherheit für Eltern oft schwer auszuhalten. Sie fragen sich: Was, wenn eine unerkannte, gefährliche Krankheit den Schmerzen zugrunde liegt? Und sie denken: Es muss doch eine fassbare Ursache für die Schmerzen geben!

Wenn lange nach einer Ursache gesucht wird, werden oft immer mehr Ärzte und Therapeuten zu Rate gezogen. Auch werden manchmal Untersuchungsmethoden eingesetzt, die ein Arzt für richtig, ein anderer aber für falsch hält.

Obwohl die Suche nach einer Ursache richtig und wichtig ist, sollte nicht vergessen werden, dass der Schmerz selbst eine Erkrankung sein kann – eine "Schmerzstörung". Die Ursache der Schmerzen liegt dann im Schmerzgedächtnis.

"Schmerzstörungen" sind relativ häufig – in jedem Falle häufiger als das, wonach am Ende einer langen Untersuchungsphase schließlich gesucht wird. Deswegen lohnt es sich zu prüfen, ob vielleicht eine Schmerzstörung vorliegt. Diese lässt sich nämlich bei Kindern und Jugendlichen oft positiv beeinflussen.

b)…das Leben mit einer Diagnose

Manchmal führt auch das Stellen einer Diagnose, also das Erkennen und Benennen einer Krankheit, nicht zum gewünschten Erfolg. Bei einem Teil der Patienten erklärt die Diagnose nicht, warum das Kind so starke Schmerzen hat. Bei einem anderen Teil ist die diagnostizierte Erkrankung nicht oder nur schwierig zu behandeln. In beiden Fällen fühlen sich Eltern wie Ärzte irgendwann rat- und hilflos, wie sie die Schmerzen des Kindes oder Jugendlichen behandeln sollen.

Hier ist wichtig zu wissen, dass auch Schmerzen behandelbar sind, die im Rahmen einer organischen Erkrankung, zum Beispiel einer Querschnittslähmung oder nach einer Operation auftreten. Denn chronische Schmerzen haben neben der körperlichen noch weitere Ursachen, die sich oft positiv beeinflussen lassen (siehe "Was sind chronische Schmerzen?").