Kinder und Jugendliche mit schwerer psychomotorischer Behinderung
Viele Kinder und Jugendliche mit schwerer psychomotorischer Behinderung leiden unter wiederkehrenden oder auch kontinuierlich bestehenden chronischen Schmerzen.
Die Ursachen für chronische Schmerzen sind bei Kindern mit schwerer psychomotorischer Behinderung ebenso vielfach wie komplex. Oft bestehen mehrere Ursachen, die sich gegenseitig verstärken.
Es treten regelmäßig zusätzliche Erkrankungen oder auch Komplikationen auf, wie zum Beispiel eine spastische Cerebralparese. Das ist eine zentrale Lähmung mit Spastik in den Armen, Beinen und im Rumpf. Häufig haben diese Kinder auch Kontrakturen der Gelenke, eine Skoliose der Wirbelsäule und auch luxierte Hüftgelenke, weil der Hüftkopf aus der Gelenkpfanne getreten ist. Diese Zustände sind „biologische“ Ursachen für starke bis sehr starke muskuloskelettale Schmerzen.
Weitere somatische Ursachen sind:
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre
- Gallen- und Nierensteine
- Knochenbrüche bei Osteoporose
- Infektionen
- Schwere Verstopfung
Zusätzlich bestehen oft „psychosoziale“ Faktoren, die die Schmerzen der Kinder verstärken. Die Jugendlichen sind oft vollständig abhängig von der Hilfe und damit auch den Entscheidungen Anderer. Über lange Zeiten können sie nicht in der Schule sein, weil die medizinisch-pflegerische Versorgung dort nicht gewährleistet ist. Die negativen Gefühle und die soziale Ausgrenzung scheinen das Kind in seiner Hilflosigkeit zu bestätigen, hilflos auch gegen den Schmerz zu sein.
In der Regel sind es die Eltern, die ihr gesamtes Leben umgestellt haben, um ihr erkranktes Kind zu versorgen und dies ohne Pause. Es wird sich keiner um sie „kümmern“ und vielen Eltern gelingt es auch nicht (mehr), für sich selbst zu sorgen.