Eyecatcher Für Jugendliche

16-jähriges Mädchen

Hallo, ich bin mittlerweile 16 Jahre alt. Im Winter 2011/2012 war ich in der Vestischen Kinder-und Jugendklinik in Datteln. Die Zeit davor war ziemlich schwer für mich, wahrscheinlich kannst du mich verstehen. Ich hatte Kopfschmerzen, jeden Tag, immer. Wenn ich mich mit Freunden traf, ging es mir oft besser, aber den Schmerz wirklich vergessen konnte ich nie. Er war mein ständiger Begleiter. Aber das veränderte mich auch. Ich bin von der Schule zu Hause geblieben und habe nicht mehr so viel gemacht. Schließlich bin ich auch von dem Gymnasium auf die Realschule gewechselt, weil ich so viele Fehltage hatte und nicht mehr mit dem ganzen Druck, der auf mir lastete, umgehen konnte. Dazu kommt vielleicht auch noch, dass ich perfektionistisch bin und es immer allen Menschen Recht machen will und mir dadurch auch selbst nochmal mehr Stress gemacht habe. Das mit meinen Kopfschmerzen dauerte etwa 2 Jahre, in denen ich mit meinen Eltern sehr viel probierte. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, wo wir überall waren, aber es waren viele (Kinderarzt, Naturheilpraktiker, Psychologe, Neurologe) und keiner konnte mir sagen was ich habe. Ich war für eine Woche in einem Krankenhaus, wo ich einmal alle möglichen Geräte kennenlernen durfte, MRT, EKG, EEG und wie sie alle heißen. Nur gebracht hat das auch nichts. Den Glauben, dass mir noch jemand helfen konnte, hatte ich zu der Zeit schon fast aufgegeben. Meine Freunde und meine Familie standen aber immer hinter mir. Auch wenn in der Schule zum Teil komische Reaktionen von den Mitschülern kamen, da sie dachten, ich würde schwänzen, haben mich die Lehrer immer ernst genommen. Das hat mir denke ich auch geholfen. Auch meine Eltern haben sich sehr gut um mich gekümmert und den Schmerz ernst genommen. 

Meine Mutter hat im Internet nach einem passenden Kurort gesucht, weil keiner mehr wusste, was helfen könnte. Dabei ist sie zufällig auf die Internetseite von der Vestischen Kinder- und Jugendklinik gestoßen. Als sie mir davon erzählt hat, hatten wir endlich wieder einen Anhaltspunkt, an dem wir festhalten konnten. Wir schrieben die Klinik an und es ging dann alles sehr schnell. Ich konnte direkt in den Winterferien kommen und musste nicht mehr so lange warten. Ich stand dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber, aber ich habe mich ganz darauf eingelassen und ich denke, dass das das Wichtigste ist. Die Zeit war echt toll. Ich habe neue Freunde kennengelernt, die genauso fühlen wie ich. Und das ist denke ich auch sehr wichtig, dass man mit den anderen spricht, weil sie einen verstehen können. Ich fand es immer gut, mehr und mehr zu verstehen, was in meinem Kopf (im wahrsten Sinne des Wortes) vor sich geht. In der Zeit habe ich meine Dauerkopfschmerzen verlernt. Das heißt nicht, dass ich in stressigen Situationen davon bewahrt bleibe, aber ich weiß mittlerweile, wie ich damit umgehen muss. Ich denke, am meisten hat mir geholfen, dass in der Klinik Menschen waren, die mir erklären konnten, was mit mir los war. 

In den letzten Wochen konnte ich jetzt meine Realschulprüfungen schreiben und das, ohne immer Kopfschmerzen zu haben und ich denke, dass ich den Schmerz auch so sehr gut in den Griff bekommen habe. 

Wenn du das jetzt liest und denkst, dass es dir so ähnlich geht, wie es mir ging, dann rate ich dir, dich bei der Klinik zu melden. Sie können dir wirklich weiterhelfen. Du musst dich nur drauf einlassen und es wollen. Dann klappt das schon. :)

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