Eyecatcher Für Jugendliche

17-jähriges Mädchen

Mein Name ist Caecilia und ich bin 17 Jahre alt.

Vor vier Jahren begannen meine Kopfschmerzen auf der linken Seite an der Schläfe. Zunächst hatte ich nur selten Schmerzen, doch dann wurden sie immer häufiger, bis sie schließlich kontinuierlich da waren. Hinzu kamen Arm- und Beinkrämpfe und später auch Zuckungen in den Armen.

Ich war bei verschiedenen Ärzten wie Kinderarzt, Orthopäde, Hals-Nasen-Ohrenarzt, Augenarzt, Zahnarzt, Neurologe, praktischer Arzt, Kieferorthopäde, Ev. Krankenhaus, Osteopath, Chiropraktiker usw.. Doch keiner dieser Ärzte konnte mir helfen.

Zunächst fanden die meisten Ärzte mich sehr interessant, da ich ein "außergewöhnlicher" Fall sei und sie damit an ihre fachlichen Grenzen gebracht habe. Nicht selten standen mehrere Ärzte gemeinsam um mich herum und berieten sich, kamen jedoch trotzdem zu keinem Ergebnis. Dies führte mit der Zeit dazu, dass sie der Meinung waren, ich hätte keine Schmerzen, sondern würde nur Aufmerksamkeit wollen.

Meine Familie jedoch, besonders meine Mutter, stand immer hinter mir. Sie hat nie aufgehört mir zu glauben, dass ich wirklich Schmerzen habe und hat sich dafür eingesetzt, dass auch die Ärzte mich nicht einfach aufgeben. Dadurch habe ich mich nie mit meinem Problem alleine gelassen gefühlt.

Zuhause wurde der Alltag ganz normal fortgesetzt. Meinen Freunden habe ich lange Zeit nichts von meinen Schmerzen erzählt und es ihnen auch nicht gezeigt. Als sie es erfuhren, waren sie sehr verständnisvoll und akzeptierten meinen Wunsch, weiterhin normal behandelt zu werden. Meiner Schule war das Ausmaß meiner Schmerzen gar nicht bewusst, weshalb sie auch wenig Verständnis dafür hatten.

Vor einem Jahr kam ich dann schließlich in die Vestische Kinder- und Jugendklinik in Datteln. ln der Klinik wurde ich sofort gut aufgenommen. Die Betreuer, Ärzte und Psychologen haben mich ernst genommen und mir geglaubt. Die Klinik gab mir neue Hoffnungen, dass ich irgendwann doch noch schmerzfrei sein werde. Außerdem habe ich gelernt, besser mit meinen Schmerzen umzugehen. Seit der Schmerztherapie in Datteln bin ich jetzt wöchentlich in einer Nachsorgetherapie. Meine Therapeutin hilft mir, das anzuwenden, was ich in Datteln gelernt habe und nicht die Hoffnung zu verlieren.

Bis jetzt bin ich noch nicht schmerzfrei, allerdings werden meine Schmerzspitzen seltener. Meine Arm- und Beinschmerzen schaffe ich mit den in Datteln gelernten Techniken auf ein Minimum zu reduzieren. Die Zuckungen jedoch werden mehr. Trotzdem bemerken Außenstehende nur selten, dass ich eine chronische Schmerzpatientin bin.

Seit meinem Aufenthalt in der Klinik haben sich ein paar Dinge geändert. Meine Schule hat nun mehr Verständnis mit meiner Situation. Meine Hobbys mache ich weiterhin und habe sogar beim Voltigieren eine eigene Mannschaft bekommen, die ich trainieren darf. ln einem Jahr werde ich mein Abitur gemacht haben und ich habe vor, danach zu studieren. Meine Schmerzen halten mich nicht davon ab, mein Leben so zu führen, wie ich es möchte. Noch bin ich nicht schmerzfrei und ich weiß, dass es noch ein weiter Weg sein wird, aber ich bin optimistisch, dass ich eines Tages keine Schmerzen mehr haben werde.

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