Schmerz und das "Erwachsenwerden"

Erwachsen zu werden ist nicht immer leicht. Denn mit der Volljährigkeit gehen nicht nur Freiheiten, sondern auch große Herausforderungen einher. Als junger Erwachsener geht es vor allem darum, sich von den eigenen Eltern zu lösen und seine eigene soziale und berufliche Identität zu entwickeln. Das heißt u.a., dass man aus dem Elternhaus auszieht und auf eigenen Beinen stehen muss. Dabei tauchen oft viele Fragen auf: Was möchte ich nach der Schule machen? Wo möchte ich leben und wer wird mir wichtig sein? Werde ich das alles hinbekommen? Und was werden meine Eltern dazu sagen? Mit der Freiheit kommt auch die Gefahr, zu scheitern und so manches kritisches Lebensereignis zu durchleben. Dadurch birgt vor allem dieser Lebensabschnitt viele Risikofaktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen. Gleichzeitig führen chronische Schmerzen in dieser Zeit zu erheblichen Beeinträchtigungen, z.B. bei der Gestaltung von Beziehungen und Freundschaften oder der Teilnahme an Schulunterricht, Studium oder Job. Innerhalb der Familie kann es außerdem zu komplexen Verstrickungen kommen, die einem die Loslösung von Zuhause und den Aufbau eines eigenständigen Lebens erschweren.   

Quelle:

Arnett JJ (2007) Emerging adulthood: What is it, and what is it good for? Child Dev Perspect 1:68-73
Stinson J, White M, Isaac L, Campbell F, Brown S, Ruskin D, et al. (2013) Understanding the Information and Service Needs of Young Adults with Chronic Pain: Perspectives of Young Adults and Their Providers. Clin J Pain 29:600-12