Was sind chronische Schmerzen?

Bild zum Schmerzgedächtnis (chronische Schmerzen bei Kindern)

Wenn Schmerzen über mehrere Monate dauerhaft oder wiederkehrend auftreten, spricht man von chronischen Schmerzen. Chronische Schmerzen haben immer mehrere Ursachen. Häufig führt das gleichzeitige Auftreten körperlicher Beschwerden und seelischer Belastungsfaktoren zur Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses. Dieses Schmerzgedächtnis kann irgendwann den Schmerz "selbst" hervorrufen.

Ein Beispiel:  Die 19-jährige Kathi hat bereits seit dem Jugendalter immer wiederkehrende Spannungskopfschmerzen, die vor allem in stressigen Situationen, also bei innerer Anspannung, auftreten. Vor kurzem hat sie eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau begonnen und ist dafür bei ihren Eltern aus- und in eine andere Stadt gezogen. Das neue Umfeld und die Anforderungen in der Ausbildung sind für Kathi besonders stressig, sodass sie immer mehr unter Kopfschmerzen leidet. An den Wochenenden besucht sie oft ihre Familie und ihre Freunde in der Heimatstadt. Mittlerweile bemerkt sie jedoch jeden Sonntagabend bereits auf der Rückfahrt, dass die Kopfschmerzen wieder auftreten. Ein Teufelskreislauf kommt in Gang, der schließlich in Dauerkopfschmerzen mündet.

Schmerztherapie

Will man chronische Schmerzen behandeln, ist es sehr wichtig, alle beteiligten Faktoren zu berücksichtigen. Für das Beispiel heißt das, dass die junge Frau eine organische Abklärung benötigt (zum Ausschluss einer somatischen Erkrankung), eine Strategie, wie sie mit Spannungskopfschmerzen umgehen kann (z.B. Sport machen), eine Erläuterung des Teufelskreislaufs (damit sie versteht, woher die Schmerzen kommen) und eine Anleitung, wie sie ihr Schmerzgedächtnis überlisten kann (z.B. mittels Ablenkungsübungen). 
Mit diesem multimodalen Ansatz kann man einen großen Teil von chronischen Schmerzen erfolgreich behandeln.