Eyecatcher Für Jugendliche

Junge Frau, 19 Jahre

Hallo, mein Name ist Natalie und ich bin 19 Jahr alt.

Schon seit ich mich erinnern kann, habe ich immer wieder Kopfschmerzen im Stirnbereich gehabt. Doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Es fing ein Marathon zwischen verschiedensten Ärzten und Krankenhausaufenthalten an. Ich wurde von oben bis unten auf den Kopf gestellt und untersucht. Immer mit dem Ergebnis, dass ich gesund bin und eigentlich keine Schmerzen haben dürfte. Auch im Krankenhaus wurde nichts herausgefunden. Mehrere Ärzte spielten immer wieder darauf an, dass ich mir das Ganze nur einbilden würde, beziehungsweise alles nur simulieren würde. Ich fing an, an mir selbst und meinem Verstand zu zweifeln. Parallel dazu wurden meine Fehltage in der Schule immer mehr und auch der Druck, der von meinen Mitschülern aufgebaut wurde. Ich kam in einen regelrechten Teufelskreis aus Druck in der Schule, Fehlstunden und fiesem Mobbing. Durch eine Freundin wurden meine Eltern und ich auf die Klinik in Datteln aufmerksam. Hier hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass man mir glaubte und mich wirklich verstand. Hier waren noch mehr Kinder in meinem Alter, die ähnliches durchlebt haben. Ich war plötzlich nicht mehr alleine. Durch gezielte Übungen habe ich es geschafft mich von meinen Schmerzen abzulenken und mich zu entspannen. Eine großartig erlernte Übung war das Aufsagen von positiven Gedanken. Zum ersten Mal konnte ich meine Schmerzen mit der Kraft meiner Gedanken steuern. Ein großartiges Gefühl, zu wissen, dass man den Schmerzen nicht mehr schutzlos ausgeliefert ist.

Zu Hause machte ich mit den Übungen weiter. Ich biss mich durch die Schule, auch wenn ich mich vor Schmerzen eigentlich lieber im Bett zusammengerollt hätte. Und tatsächlich begannen meine Schmerzen sich zu verändern. Doch dann kam es leider dazu, dass ich innerhalb kürzester Zeit 2 Autounfälle hatte. Meine Erfolge waren wieder zunichte gemacht und mir ging es schlechter als zuvor. Ich ging wieder nach Datteln und frischte mein erlerntes Wissen auf. Und mir ging es wieder besser.

Wieder zuhause versuchte ich alles anzuwenden, was ich gelernte hatte. Einige Übungen änderte ich ab, um sie besser in meinen Alltag integrieren zu können. Ich fehlte nicht mehr wegen Kopfschmerzen in der Schule und auch das Mobbing hörte wieder auf.

Dieses Jahr habe ich mein Abitur bestanden und werde bald für ein Jahr ins Ausland gehen. Vor 5 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich das schaffen könnte. Aber ich habe es geschafft, ich habe nicht mehr jeden Tag Kopfschmerzen und ich kann in Konzerte gehen und ohne größere Beschwerden im Kino sitzen. Mein Kopf wird immer meine "Schwachstelle" bleiben. Habe ich zum Beispiel extremen Stress oder mir geht es nicht gut, kommt der Schmerz sehr schnell wieder. Aber mir geht es auf jeden Fall viel besser als vor Beginn der Therapie.

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